Angela Hirsch

Hallo,
mein Name ist Angela Hirsch (Vita), geb. 1978, ich bin selbständig, aber vor allem bin ich die Mama eines (noch) 7jährigen Jungen.


Ich lebe im schönen Baden-Württemberg, sehr ländlich, mit meinem Mann, meinem Sohn und vielen Tieren auf einem Hof.

Wie kam es zu Gib Mir 5?

Mein Sohn kam September 2022 in die Schule. Der Gedanke der mir immer wieder vor der Einschulung kam, war:
"Wie schlimm kann es schon werden?"
Heute kann ich das mit einem einzigen Wort beantworten: Schlimmer!

Im ersten Elternabend wurde besprochen, dass die Kinder bereits bis Weihnachten soweit sein könnten, dass sie die ersten Sätze selbständig lesen könnten... Oder auch nicht.
Mein Sohn kann und will nicht. Alles was mit „Buchstabensalat“ zu tun hat, überfordert ihn. Täglich 20 Minuten lesen? Nicht machbar.

Was macht man als verzweifelte Eltern? Man kauft Hefte, Bücher, liest Ratgeber. Gibt ein kleines Vermögen aus. Was aber, wenn sich dann noch immer nichts ändert?
Man lässt auf mögliche Schwierigkeiten testen. Geht zum Hörtest. Sehtest. An irgend etwas muss es doch liegen … man redet auf das Kind ein: „Du MUSST lesen lernen. Es ist der Schlüssel zu allem!“  …und ziemlich schnell wird aus einem sehr unbelasteten Mutter-(Vater)-Kind-Verhältnis ein von Streit und Tränen belastetes Verhältnis.
Das Thema Hausaufgaben schwebt wie ein Schwert über jedem Nachmittag und Abend. Wilde Verhandlungen, wann man denn noch lesen könnte und wie viel denn unbedingt nötig wäre, stehen an der Tagesordnung. Bleistifte fliegen tief und Türen knallen.

 

Letztlich habe ich das auf Dauer nicht mehr ertragen und überlegt … und dann kam mir eine Idee! Ich habe ihm vorgeschlagen, er solle mir fünf Worte sagen. Völlig egal was für welche. Ich schreibe ihm aus SEINEN fünf Worten eine Geschichte. Grinsend nannte er mir seine fünf Worte: „Rutsche, Pirat, Kanone, Ritterburg, ganze Welt“.  Am nächsten Tag präsentierte ich ihm seine Geschichte und wir haben unsere Lesehausaufgaben mal anders gemacht.

Nach seinen 15 Minuten Lesezeit sagte ich ihm, er wäre fertig für heute. Direkt kam die Nachfrage, ob ich weiterlesen würde, was ich aber (schweren Herzens) verneinte und dann kam der Satz, der der Schlüssel zur Geburt von „Gib mir 5“ war:

„Mama, DARF ich weiterlesen?“ Ja. Darfst Du.

 

Ich möchte auch Ihrem Kind dieses Gefühl geben. Lesen zu dürfen, was IHR Kind interessiert, seine Worte nutzen und seiner Phantasie die Chance geben, völlig frei zu sein.

 

Wenn ich an mich als Erwachsene denke, dann geht es mir letztlich nicht anders als den Kindern. Dinge zu lesen die mich nicht interessieren, lese ich zäh und oft auch ungern. Manchmal muss es aber eben sein.  Dagegen, wenn ich ein Buch oder einen Artikel lese über ein Thema das mich interessiert, dann verschlinge ich es regelrecht und möchte nicht aufhören. Genau hier setzt unser Gedanke an: Wenn ich den Kindern die Möglichkeit gebe IHRE Ideen zu lesen, ist das Interesse daran doch leichter geweckt.

Nicht jeder Junge will über Fußball oder Dinos lesen. Nicht jedes Mädchen über die Prinzessin oder eine Fee. Was aber, wenn in der Geschichte Baumaschinen auftauchen? Einhörner, Tiere oder Fantasiewesen? Weil es das ist, was die Kinder zu diesem Zeitpunkt interessiert?

 

Neugierig? Versuchen wir es...
Denn eines dürfen wir dabei wirklich nicht vergessen, wenn wir vor unserem Kind stehen und wieder mal darauf beharren, dass noch gelesen werden muss:  

 

Weil es um Dich geht! 

 

 Angela