Tief im Wald..so tief, dass sich noch nie ein Mensch dorthin verirrt hat. Dort wo man nur das Rascheln der Blätter, das Tapsen der kleinen Mäusefüße und das Gähnen des Fuchses hört. Von dort geht man erst am großen Erdhügel der Waldameisen vorbei. Dort ist ständig etwas los, da die Ameisen fleißig über ihre Straßen marschieren. Von dort geht man dann 5 Schritte nach rechts, dreht sich fünfmal im Kreis und geht dann 5 Schritte vorwärts. Von hier sieht man eine riesige Birke. Die Größte im ganzen Wald. Und genau am Fuße dieser Birke, so winzig klein, dass man es fast übersieht, befindet sich eine kleine Tür!
Hier tief im Wald lebt nämlich ein kleiner Wichtel mit dem Namen Tino. Tino ist allerdings kein gewöhnlicher Wichtel. Eigentlich ist gar kein Wichtel gewöhnlich. Aber Tino ist vielleicht noch ein bisschen ungewöhnlicher.

Er lebt schon sehr sehr lange in diesem Wald. Wie lange genau, daran kann sich keiner mehr so wirklich erinnern.
Auf jeden Fall hat es Tino in seinem Wichtelhaus im Baum sehr gemütlich. Stellt euch den gemütlichsten Ort der Welt vor! Genau so sieht es bei Tino aus.
Ach ja, Wichtel können übrigens zaubern. Und so sieht sein Zuhause jeden Tag so aus, wie Tino es an diesem Tag braucht. Mal ist es ein ganzes Zimmer voller Kissen, dann wiederrum, wenn er Hunger hat, ein Zimmer voller Schokolade. Einmal war sein ganzes Haus voll mit Bällen! Das war wirklich lustig! An den meisten Tagen findet man innen jedoch einen gemütlichen Sessel, ein prasselndes Feuer und ein riesiges Regal voller Bücher.

Da es allein manchmal ganz schön einsam wäre, hat Tino ganz viele Freunde unter den Tieren im Wald. Der Waschbär Keks mit dem Tino oft Blödsinn anstellt. Die weise Eule Uggla, die ihm schon sehr oft aus der Patsche geholfen hat. Und natürlich nicht zu vergessen Socke. Die kleine Füchsin mit dem ungewöhnlichen Namen (dies ist aber eine andere Geschichte…)
ist Tinos beste Freundin.
Während Tino eigentlich immer glücklich ist und den Kopf voller Ideen hat, ist Socke oft ein bisschen vorsichtiger und ängstlicher. Sie ist sehr klug aber oft auch ein bisschen grummelig.
Vielleicht passen Tino und Socke auch deswegen so gut zueinander. Zumindest kann Tino mit Socke über alles reden. Über wichtige Sachen zum Beispiel wie „warum kann man eigentlich nicht jeden Tag und immer Eis essen?“.

So saßen Tino und Socke mal wieder draußen vor dem Wichtelhaus in der Sonne und unterhielten sich. „Wie schnell ist wohl das aller aller schnellste Tier? Was passiert, wenn man einen ganzen Tag lang in der Badewanne sitzen bleibt? Wie wäre es, wenn alles nach Erdbeereis schmecken würde?
Und warum lesen kleine Kinder eigentlich keine Bücher?“ Das ist nämlich eine der Lieblingsbeschäftigungen von Tino. Er liebt Geschichten!
Socke seufzt „Musst du mir ständig so viele Fragen stellen? Können wir nicht einfach nur hier sitzen?“
„Ja aber sag mal, warum lesen manche Kinder Bücher und andere nicht?“
„Okay! Bei Menschenkindern ist das anders als bei Wichteln… Sie müssen die Buchstaben und das Lesen erst noch lernen. Das ist manchmal ziemlich anstrengend und das Üben macht den Kindern oft keinen Spaß. Geschichten lesen macht dann Spaß, umso besser man Lesen kann.“
„Ja aber das ist ja richtig doof!“ empört sich Tino. „Da muss man doch was machen können...“
„Hmm“ brummt Socke müde, während sie sich schon längst wieder zu einer Kugel geformt in die Sonne gelegt hat.
Aber Tino ist ganz hibbelig… in seinem Kopf schießen die Gedanken wie ein wildes Feuerwerk umher.
Er ist fest entschlossen! Er möchte den Menschenkindern helfen! Er hat da auch schon eine Idee…

...

 

Tino hält die silberne Schreibfeder in seinen Händen und grinst über das ganze Gesicht. Socke dagegen guckt nicht so begeistert. Sie schüttelt sich, bis auch der letzte Regentropfen von ihrem Fell fliegt. Sie hasst Regen! Und so viel Aufregung sowieso!
5 Tage waren sie unterwegs, damit Tino seine Schreibfeder finden konnte. 5 Tage voller Abenteuer. Aber das, ist nochmal eine Geschichte für einen anderen Zeitpunkt.

„Jetzt probiere sie schon aus! Teste die Feder!“ brummt Socke. Sie möchte sich endlich wieder einkuscheln und schlafen.
Tino berührt die silberne Feder vorsichtig mit seinem Finger und spürt sofort den Zauber, der in ihr schlummert. Als er die Feder in die Hand nimmt und sie auf dem Papier aufsetzt, sprudeln ihm Ideen und Geschichten durch den Kopf. So viele, dass er sie gar nicht zählen kann!
Die Feder hat aber noch eine besondere Eigenschaft. Sie kann Geschichten schreiben, wenn man ihr fünf Worte nennt!

Begeistert von seiner Entdeckung beschließt Tino, die Feder auszuprobieren. Er setzt sich an seinen kleinen Wichteltisch, legt die Feder vor sich auf das Papier und denkt über die Wörter nach, die er verwenden wollte. Schließlich flüstert er: „Wald, Abenteuer, Freundschaft, Magie, Kinder.“
Kaum hat er die Worte ausgesprochen, beginnt sich die Feder zu bewegen. Immer schneller schreibt sie Worte auf das Papier. Vor Tino liegt plötzlich eine ganze Geschichte. Eine Geschichte über einen kleinen Wichtel, der in einem Wald voller Magie viele Abenteuer erlebt und unbedingt den Kindern auf der ganzen Welt helfen möchte, lesen zu lernen.
Eine Geschichte über ihn!

Selbst Socke hüpft nun aufgeregt um Tino herum. Mit dieser Feder können sie so vielen Kindern eine Freude machen! Wie wichteltastisch wäre es denn, wenn jedes Kind genau mit der Geschichte lesen lernen könnte, die ihm gefällt? Mit den Zauberwörtern, die die Kinder auswählen.

Tino denkt nach…jetzt braucht er nur noch einen Weg um sich den Menschen zu zeigen. Irgendwie müssen die Worte der Kinder ihn erreichen…

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